Auch wenn einige R2 Builder zu Beginn einen R2D2 planen, der nur "da stehen" soll, entschließen sie sich doch dann fast alle, eine Fernsteuerung einzubauen oder nachzurüsten. Ohne Vorkenntnisse führt aber meines Erachtens kein Weg an einer professionellen Beratung durch Modellbauexperten oder Fachhändler vorbei. An dieser Stelle nochmals ein besondere Dank an alle Mitglieder vom RC-Forum (www.rc-forum.de) sowie Modellbau Schöberl.
Die hier vorgestellte RC-Anlage ist als Minimum anzusehen.
Der Sender Ich entschied mich für eine Graupner MX16S. Dieser Sender ist bereits serienmäßig voll aufgerüstet und besitzt die für meine Wünsche benötigten Mischfunktionen. Ich wollte die beiden Antriebsmotoren mit einem Knüppel steuern, d.h. vorwärts, rückwärts, rechts, links und Drehung auf der Stelle. Um all diese Bewegungen mit nur einem Knüppel steuern zu können, benötigt man einen so genannten Flächenmischer für Delta/Nurflügler. |
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Der Empfänger Im Komplettset war der Empfänger R16SCAN bereits enthalten. Größe und Gewicht dieses Empfängers sind für Flugzeuge geeignet, allerdings für unsere Anwendung völlig unbedeutend. Um den Empfänger vor Vibrationen und Stößen zu schützen, wickelte ich ihn in Schaumstoff. Die Antenne verlegte ich so weit wie möglich weg von der restlichen Elektrik und Elektronik, damit es auch auf längeren Distanzen keine Störungen des Empfangs gibt. Die Bilder zeigen das "Innenleben" meines R2D2, betrachtet durch das geöffnete Rear Access Door. |
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Die Fahrtenregler Fahrtenregler werden benötigt, um die Signale, die vom Empfänger aufgefangen werden, in entsprechend leistungsstarke Signale für die Ansteuerung der Motoren umzuwandeln. Hierbei gibt es eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen:
Die von mir gewählten Navy V40R erfüllten alle Anforderungen. Diese Fahrtenregler stellen auch die Betriebsspannung für den Empfänger und die Servos zur Verfügung (eingebauter Spannungsregler), so dass eine externe Empfängerbatterie entfällt. |
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Der Dome Motor Für den drehbaren Dome verwendete ich den gleichen Getriebemotortyp wie beim Antrieb in den Füssen. Dieser ist zwar für diese Funktion total überpowert, aber er war günstig und ich hatte bereits die erforderlichen Verbindungselemente, um das Kunststoffrad daran zu befestigen. Der Motor wurde schwenkbar gelagert und mittels Spiralfeder gegen den Drehkranz gespannt. Auf diese Weise liegt das Kunststoffrad immer fest am Drehkranz des Domes an (kein Abrutschen des Kunststoffrades bei Verschleiß oder Unebenheiten). |
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Programmierung Der Sender und die Fahrtenregler müssen programmiert werden. Für den RC-Laien ist das bereits eine Herausforderung. Das Lesen der Bedienungsanleitung gibt Anhalte über die Vielfalt der Möglichkeiten, verwirrt aber auch gleichzeitig. Mein Tipp: Anleitung lesen und dann "learning by doing". Eine große Hilfe dabei ist das LCD-Display dieser Fernsteuerung. Hier können die Ausschläge der einzelnen Kanäle direkt abgelesen und somit der (Miss-) Erfolg der Programmierung sofort erkannt werden. Somit wird auch verhindert, dass bei einer falschen Einstellung unser R2 plötzlich anfängt, Amok zu laufen. Man braucht auch etwas Geduld, um die Fahrtenregler zu programmieren, da für diesen Vorgang nur der Ein/Ausschalter und ein (in transparentes Silikon eingegossener) Taster zur Verfügung steht. Der Taster kann zu dem nur mit einem dünnen, abgerundeten Holzstück (Pinselstiel) betätigt werden. Hier meine Einstellwerte:
Programm 1 BRKMIN = 0% Mit diesen Einstellungen erreicht man gleiche Geschwindigkeit für vorwärts und rückwärts, kein reglerseitiges Expo sowie verzugsloses Umschalten von vorwärts auf rückwärts. Letzteres ist vor allem für weiches und fließendes Kurvenfahren bei langsamer Geschwindigkeit wichtig. Verzugsloses Umschalten birgt allerdings auch Gefahren: So ist es möglich, den 50 gk schweren R2 von Vollgas auf voll rückwärts zu schalten (und das mit Antriebsmotoren, die Kunststoffzahnräder im Getriebe haben). |
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Servos Servos sind kleine elektromechanische Bauteile, meist mit einem angebauten "Arm". Diese werden ebenfalls an den Empfänger angeschlossen und ermöglichen zum einen das Bewegen von Bauteilen (in unserem Fall den Utilityarm und einen Holoprojector), zum anderen das Ein- uns Ausschalten von Microschaltern (Beleuchtung eines Holoprojectors, Steuerung der Soundplatine). Um einen Utility Arm zu bewegen benötigt man einen etwas größeren und stärkeren Servo. Hier wäre eine zeitverzögerte Steuerung (Zeit, die benötigt wird, bis sich ein Servoarm von einem Anschlag bis zum gegenüberliegenden Anschlag bewegt) traumhaft. Leider bietet die MX 16 dieses Feature nicht. Da mein verwendeter Servo zum Glück nicht der allerschnellste ist, konnte ich ihn direkt über einen Schalter (ohne Zeiteinstellung) ansteuern. Bei schnellen Servos ist das allerdings nicht zu empfehlen, da sich dann entweder das Servogetriebe oder die Verbindungselemente verabschieden (Massenträgheit des Utility Arms). |
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Stromversorgung Betrieben wird mein R2D2 mit einem 12 Volt Bleigel Akku (7 Ah). Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Leistung ausreichen würde und baute deshalb eine Halterung für einen zweiten Akku ein. Da mein R2D2 allerdings keine Langstrecken zu fahren braucht, wurde der zweite Akku nie benötigt. Der Empfänger und die Servos arbeiten mit ca. 5 - 6 Volt. Hier wird nun der Vorteil der bereits erwähnten Fahrtenregler deutlich: Die Regler werden direkt an 12 Volt angeschlossen. Über das dreipolige Kabel, welches die Regler mit dem Empfänger verbindet, werden nicht nur die Daten vom Empfänger zum Regler transportiert, sondern in umgekehrter Richtung auch die 5 - 6 Volt Betriebsspannung vom Regler zum Empfänger geliefert. |